(c) Gina Sanders – Fotolia.com
Jeder dritte Angestellte hat schon einmal vertrauliche Informationen entweder weitergeleitet oder aus dem Unternehmen entfernt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Iron Mountain. Die Studie zeigt den nachlässigen Umgang mit sensiblen Geschäftsdaten auf. Speziell bei einem Jobwechsel soll ein Datenverlust drohen.
Europaweit, so die Studienergebnisse, haben knapp über die Hälfte aller Büroangestellten schon vertrauliche Unternehmensdaten bei einem Jobwechsel mitgenommen. 57,4 Prozent der Befragten gaben an, Unternehmenspräsentationen und die Kunden-Kontaktdatenbank (53,7 Prozent) mit in den neuen Job transferiert zu haben. Gut ein Drittel (35,2 Prozent) entfernten auch alle Dokumente, an deren Entstehungsprozess sie beteiligt waren, aus dem Unternehmensnetzwerk. Strategische Pläne wechselten auf diese Weise in 29,6 Prozent der Fälle die Seiten. In all diesen Fällen handelt es sich um sensible und wertvolle Unternehmensdaten, deren Verlust im kritischen Fall zu Wettbewerbsvorteilen für die Konkurrenz sowie zu Verlust der Markenreputation und dem Kundenvertrauen führen kann. Dabei sind die Unternehmen selbst nicht ganz unschuldig. So fehlen oftmals Richtlinien für Informationssicherheit. Wobei auch erwähnt werden muss, dass Unternehmen gerne ein wenig Datensätze als sensibel einstufen, obwohl es sich vielleicht nur um herkömmliche Kundenadressen handelt. Zudem muss erwähnt werden, dass Iron Mountain Dienste anbietet, Unternehmensdaten zu schützen.
Datensicherheit: Digital im Fokus, Papier wird dabei vergessen
Sei es drum: In ganz Europa verschärfen Unternehmen ihre Datenschutz-Richtlinien, um der neuen EU-Gesetzgebung gerecht zu werden. Umso beunruhigender sehen es laut der Studie, dass Mitarbeiter anscheinend sorglos ihre Arbeitsplätze mit hochsensiblen Daten verlassen. Beschäftigen sich Unternehmen mit der Informationssicherheit, tendieren sie dazu, sich auf die Sicherung der digitalen Daten zu fixieren und vergessen dabei schnell das Papier und vor allem den Faktor Mensch.
So gaben 66,6 Prozent der befragten deutschen Angestellten an, dass ihnen immer klar war, dass es sich bei den entfernten Daten um vertrauliche Informationen handelte. 69 Prozent der deutschen Befragten gaben an, dass sie im Entstehungsprozess der Dokumente massgeblich beteiligt waren und deshalb eine Berechtigung empfinden, diese Daten an sich zu nehmen. 63 Prozent waren der Meinung, diese Unterlagen seien für den nächsten Job nützlich.
Im Rahmen der Iron Mountain-Studie wurden 2.000 Büroangestellte im Alter ab 16 Jahren und aus allen Branchen in Frankreich, Deutschland, Spanien und dem Vereinigten Königreich befragt. Die Studie ist nach eigenen Angaben nicht repräsentativ. Ich habe sie dennoch angefordert und werde sie hier als Update nachträglich verlinken.
Quelle: mit-blog.de